Renault plant Preissenkungen für beliebte Modelle mit vorgeschlagener EU-Elektroautoklasse

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Renault erwägt eine deutliche Preissenkung – möglicherweise bis zu 15 % – für seine 4er-, 5er- und neuen Twingo-Modelle. Diese Strategie hängt davon ab, ob die Europäische Union (EU) eine neue „E-Car“-Kategorie genehmigt, die Japans Kei-Car-Rahmen nachahmen soll. Anstatt völlig neue Fahrzeuge zu entwickeln, möchte Renault diese neue Klasse nutzen, um die Kosten zu senken und seine aktuellen Modelle zugänglicher zu machen.

Der EU-Plan für bezahlbare Elektromobilität

Der Vorschlag der EU zielt darauf ab, ein Segment kleiner, erschwinglicher Elektroautos speziell für den europäischen Markt zu etablieren. Diese Initiative wird von mehreren Schlüsselfaktoren angetrieben. Erstens zielt es darauf ab, den Absatz von Elektrofahrzeugen (EV) auf dem gesamten Kontinent anzukurbeln, der unter dem gewünschten Niveau bleibt. Zweitens geht es darum, Arbeitsplätze in der europäischen Automobilindustrie zu sichern. Schließlich ist es eine Reaktion auf die wachsende Konkurrenz durch immer erschwinglichere, staatlich subventionierte Elektrofahrzeuge aus chinesischer Produktion, die sich auf etablierte europäische Automobilhersteller auswirkt.

Aussetzung von Vorschriften: Ein Schlüssel zur Kostensenkung

Der Chef der Renault-Gruppe, François Provost, erklärte, der Erfolg dieser Strategie hänge von einer vorübergehenden Pause – von 10 bis 15 Jahren – bei der Umsetzung neuer Fahrzeugsicherheitsvorschriften ab. Er erklärte, dass dadurch technische Ressourcen freigesetzt würden, die derzeit für die Anpassung an jährliche regulatorische Änderungen aufgewendet würden. Stattdessen könnten sich die Ingenieure auf die Verbesserung bestehender Modelle und vor allem auf die Senkung ihrer Produktionskosten konzentrieren.

„Ich fordere nicht, die Regulierung aufzuheben. Nein, ich fordere nur, dass es 10 oder 15 Jahre lang keine neuen Regulierungen gibt. Denn heute plant Europa bis 2030 107 neue Regulierungen für die Automobilindustrie.“ – François Provost

Derzeit erhöht die jährliche Einführung neuer Sicherheitsvorschriften, insbesondere fortschrittlicher Fahrerassistenzsysteme (ADAS) und anderer Sicherheitstechnologien, die Kosten sowohl neuer als auch bestehender Autos erheblich. Provost betonte die Ineffizienz von Ingenieuren, die Konstruktionen immer wieder ändern, um diesen sich entwickelnden Regeln zu entsprechen.

Mögliche Kriterien für die E-Auto-Klasse

Während die letzten Details der E-Car-Kategorie noch ausgearbeitet werden, gab Provost Einblicke in die idealen Kriterien von Renault. Dazu gehören:

  • Größe: Autos mit einer Länge von weniger als 4,1 Metern.
  • Emissionen: Ein lebenslanger CO2-Fußabdruck von weniger als 15 Tonnen.
  • Lokaler Inhalt: Verwendung lokal bezogener Komponenten, einschließlich Batterien.

Die vorgeschlagenen Parameter stimmen eng mit den laufenden Gesprächen der EU mit europäischen Automobilherstellern überein, was darauf hindeutet, dass sie ein wahrscheinliches Ergebnis darstellen.

Auswirkungen auf die Renault-Modelle

Wenn die E-Car-Klasse unter diesen Parametern zugelassen wird, wären die Modelle 4, 5 und der neue Twingo von Renault teilnahmeberechtigt. Laut Provost besteht das Ziel nicht darin, völlig neue Fahrzeuge speziell für diese Klasse zu entwickeln. Stattdessen konzentriert sich die Strategie darauf, die Kategorie zu nutzen, um den Preis bestehender Modelle zu senken. Diese Fahrzeuge zielen bereits auf den Kern des europäischen Marktes im A- und B-Segment ab.

Die Schaffung dieser neuen Kategorie bietet Renault die Möglichkeit, seine beliebten kleinen Elektrofahrzeuge wettbewerbsfähiger und für europäische Verbraucher erschwinglicher zu machen. Durch die Konzentration auf Kostensenkung und die Nutzung der E-Car-Klasse hofft Renault, die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen zu steigern und seine Position auf dem europäischen Markt zu stärken.