Ford bereitet die Einführung eines neuen, kleineren Plug-in-Hybrid-SUV (PHEV) unter dem legendären Bronco-Typenschild für den europäischen Markt vor. Diese von Branchenquellen bestätigte Expansion stellt einen strategischen Schritt dar, um die Präsenz von Ford in einem wettbewerbsintensiven Segment zu stärken und gleichzeitig die Marke weiter von traditionellen Angeboten für den Massenmarkt zu distanzieren.
Neuer Bronco: Größe und Plattform
Der kommende Bronco wird ab 2027 im Ford-Werk in Valencia, Spanien, zusammen mit dem Kuga (ehemals Escape) gebaut. Er wird etwas kleiner als der Kuga sein, aber im Gegensatz zu North American Broncos wird er kein Karosserie-auf-Rahmen-Chassis verwenden. Stattdessen wird es die C2-Monocoque-Plattform mit dem Bronco Sport und dem Maverick teilen und so die Kompatibilität mit europäischen Sicherheits- und Emissionsnormen gewährleisten. Dieser Schritt markiert eine Abkehr vom robusten Leiterrahmen-Ansatz, der in den USA bevorzugt wird, wo der größere Bronco auf der gleichen T6-Plattform wie der Ranger-Pickup basiert.
Warum Europa, nicht Australien?
Diese Erweiterung verdeutlicht die zunehmende Divergenz in der globalen Strategie von Ford. Während der Full-Size-Bronco weiterhin exklusiv in Nordamerika erhältlich ist, zielt das europäische Modell darauf ab, direkt mit kompakten Offroad-SUVs wie dem Dacia Bigster und dem Jeep Compass zu konkurrieren. Obwohl er für Märkte wie das Vereinigte Königreich (Rechtslenker) konzipiert ist, ist es aufgrund der Importkosten und der Konkurrenz durch billigere chinesische Konkurrenten unwahrscheinlich, dass er Australien erreicht.
Fords veränderte Strategie
Die Einführung des europäischen Bronco steht im Einklang mit der umfassenderen Verlagerung von Ford weg von einer breit angelegten Automobilproduktion hin zu einer Konzentration auf einige wenige „Helden“-Modelle. Nach der Einstellung beliebter Marken wie Focus, Fiesta, Mondeo und sogar Falcon und Territory in Australien konsolidiert Ford sein Portfolio. In Australien bietet das Unternehmen jetzt nur noch die Transporter Ranger, Everest, Mustang, Mustang Mach-E, Tourneo, F-150 und Transit an – und hinterlässt damit eine Lücke im wichtigen Segment der mittelgroßen SUV.
Der PHEV-Fokus
Die Entscheidung von Ford, PHEV-Antriebsstränge für den europäischen Bronco zu priorisieren, spiegelt die sich entwickelnde Regulierungslandschaft der Region wider. Eine vollelektrische Version ist zwar nicht geplant, aber die Verfügbarkeit sowohl von Plug-in-Hybrid- als auch von herkömmlichen Hybridoptionen wird einem breiteren Spektrum an Verbraucherpräferenzen gerecht. Dies spiegelt die umfassendere Elektrifizierungsstrategie von Ford wider, die den vollelektrischen Explorer und den Mustang Mach-E für Europa umfasst.
Die Einführung des Bronco in Europa stellt einen kalkulierten Schritt von Ford dar, die Markenbekanntheit zu steigern und gleichzeitig seine globalen Aktivitäten zu rationalisieren und sich auf margenstarke Modelle in Schlüsselmärkten zu konzentrieren.
Die Entscheidung, auf Australien zu verzichten, unterstreicht die wirtschaftlichen Herausforderungen des Imports von in Europa hergestellten Fahrzeugen angesichts der zunehmenden Konkurrenz durch chinesische Billigautohersteller. Die Zukunft von Ford in Australien scheint zunehmend von Nutzfahrzeugen und ausgewählten Hochleistungsmodellen abhängig zu sein.
