Volkswagen nutzt seine Aktivitäten in China aggressiv, um Elektrofahrzeuge (EVs) zu deutlich geringeren Kosten als in anderen Regionen zu entwickeln und zu exportieren. Während Europa weiterhin ausgeschlossen bleibt, versetzt die Strategie VW in die Lage, effektiver mit aufstrebenden Automobilmarken aus dem Osten zu konkurrieren und verlorene Marktanteile zurückzugewinnen. Der Hauptvorteil liegt in einer Reduzierung der Entwicklungs- und Produktionskosten um 50 %, die auf niedrigere Arbeitskosten, optimierte Lieferketten und schnellere Innovationszyklen in China zurückzuführen ist.
Die Effizienz der chinesischen Produktion
Der deutsche Autohersteller hat stark in seine chinesische Infrastruktur investiert, insbesondere in sein neues Forschungs- und Entwicklungszentrum in Hefei. Dieser Hub ermöglicht parallele Software-, Hardware- und Fahrzeugvalidierungsprozesse und verkürzt die Entwicklungszeit um etwa 30 %. Traditionell würde die Entwicklung eines neuen Elektrofahrzeugs etwa 50 Monate dauern; Jetzt kann VW dies in deutlich kürzerer Zeit erreichen.
Laut Thomas Ulbrich, Chief Technology Officer der Volkswagen Group China, fördert die Anlage in Hefei „ein völlig neues Maß an Integration“. Das bedeutet schnellere Entscheidungsfindung und beschleunigte Innovation. VW hat bereits damit begonnen, in China gebaute Limousinen mit Verbrennungsmotor (ICE) in den Nahen Osten zu exportieren und prüft aktiv ähnliche Expansionen nach Südost- und Zentralasien.
Warum nicht Europa?
Trotz der Kostenvorteile hat VW keine unmittelbaren Pläne, diese in China hergestellten Fahrzeuge nach Europa zu exportieren. Das Haupthindernis ist die Inkompatibilität zwischen der elektronischen Architektur der in China entwickelten Autos und den strengen europäischen Standards. Darüber hinaus würden Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge wahrscheinlich jegliche Kosteneinsparungen zunichte machen, was die Strategie auf dem europäischen Markt unhaltbar machen würde.
VWs Roadmap in China
Volkswagen will in den nächsten fünf Jahren 30 neue Elektroauto-Modelle in China auf den Markt bringen. Diese aggressive Expansion ist entscheidend für die Rückgewinnung von Marktanteilen, wo das Unternehmen derzeit beim Verkauf von batterieelektrischen und Plug-in-Hybriden hinter inländischen Konkurrenten zurückbleibt, obwohl es mit einem Anteil von 20 % immer noch den Kauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor dominiert.
Der Schritt unterstreicht einen breiteren Trend, dass alte Automobilhersteller den Fokus auf ihre chinesischen Produktionsnetzwerke verlagern, um in der sich schnell entwickelnden globalen Elektrofahrzeuglandschaft wettbewerbsfähig zu bleiben.
Der Kostenvorteil in China wird immer schwerer zu ignorieren. Die Strategie von VW stellt eine kalkulierte Wette dar, diese Effizienz zu nutzen, um die etablierte Ordnung in wichtigen Schwellenmärkten herauszufordern.























